Das Glück wurde in ein Dorf am Fuße des Berges geschickt, weil die Menschen dort alle so unzufrieden waren. Sie könnten das Glück gut gebrauchen, hieß es.
Also machte sich das Glück auf den Weg.
Als es das Dorf erreichte, klopfte es an die Tür des ersten Hauses. Ein Mann öffnete die Tür einen Spalt breit und rief: „Wir kaufen nichts.“ Dann schloss er die Tür wieder.
Das Glück ging zum nächsten Haus und klopfte auch dort. Wieder wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet, dieses Mal von einer Frau: „Wir geben nichts“, sagte sie, bevor auch diese Tür wieder ins Schloss fiel.
So lief das Glück von Haus zu Haus. Doch niemand ließ es ein. Die Leute schickten es alle fort. Am Ende des Abends war das Glück müde und traurig. Es verstand nicht, warum es niemand haben wollte. So saß es am Straßenrand, als es hörte, wie eine Tür hinter ihm geöffnet wurde.
„Bist du hungrig?“, rief eine Stimme. Eine junge Frau stand in der Tür und lud das Glück zum Essen ein. Mit ihr waren noch ihr Mann und zwei Kinder am Tisch und alle verbrachten einen wunderbaren Abend miteinander.
Einige Tage später begannen die Leute über die junge Familie zu reden, die offenbar das Glück für sich gepachtet hatte.
„Gerade die“, sagten die Leute, „hatten es nicht nötig, noch mehr Glück zu haben, die waren schließlich immer schon zufrieden.“
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