vor der Brust übereinandergelegte Hände - Selbstliebe, Selbstbeziehung

Selbstbeziehung! – Bist du dir ein guter Freund?

Nichts beeinflusst unsere Beziehungen zu anderen Menschen so sehr, wie die Beziehung zu uns selbst. Eine gute, wohlwollende und wertschätzende Selbstbeziehung ist eine wichtige Grundlage für gelingende Beziehungen, egal ob in der Partnerschaft, innerhalb der Familie oder im Job.

Doch genau diese Selbstbeziehung wird von vielen Menschen oft sträflich vernachlässigt. Wahrscheinlich haben bisher die wenigsten von uns sich jemals Gedanken dazu gemacht. Wozu auch? Haben wir nicht in erster Linie gelernt, dass es zuerst um die anderen geht, bevor man an sich selbst denken soll?

Doch genau hier müssen wir differenzieren – und uns näher anschauen, was es wirklich bedeutet, eine gute Selbstbeziehung zu führen und warum sie so wichtig für gelingende Beziehungen mit anderen ist. In diesem Blogbeitrag möchte ich das mit dir gemeinsam erörtern und Möglichkeiten aufzeigen, wie eine gute Selbstbeziehung gelingen kann.

Selbstbeziehung! – Was ist damit gemeint?

Zuerst möchte ich mit dir einmal den Begriff Selbstbeziehung unter die Lupe nehmen. Möglicherweise hattest du schon allein bei dem Begriff Gedanken und Vorstellungen im Kopf, wie beispielsweise von egoistischen, selbstverliebten, vielleicht auch arroganten oder narzisstischen Menschen? – Wenn dem so sei, möchte ich dir an dieser Stelle sagen, dass auch diese Personen zu den Menschen zählen, die keine gute Selbstbeziehung zu sich haben. Denn hätten sie diese, würden sie sich nicht in dieser Art und Weise anderen Menschen gegenüber verhalten.

Was ist also mit Selbstbeziehung gemeint? – Die Beziehung, die wir mit uns selbst führen und die wir zu uns selbst haben. 

Wie sieht es da bei dir aus? Wie redest du mit dir selbst, wenn du dir vor dem Spiegel begegnest? Was sagst du dir, wenn du entdeckst, dass dir ein Fehler unterlaufen ist? Wie bewertest du dein Aussehen, dein Wissen, deine Fähigkeiten?

Bist du dir selbst ein guter Freund?

Bist du für dich selbst ein guter Freund oder eine gute Freundin? Baust du dich selbst wieder auf, wenn du niedergeschlagen bist, weil du vielleicht eine Absage bekommen hast? Oder bist du der- oder diejenige, die dann selbst nochmal draufhaut, sich kritisiert und sich selbst sagt, dass es sowieso niemals klappen wird?

Was bist du für dich? Der gute Freund oder eher der kritische und ständig nörgelnde Chef, der womöglich auch noch die Kontrolle über dich behalten will? – Vielleicht bist du auch beides?

Innere Konflikte spiegeln sich im Außen

Ich weiß, die wenigsten hören das gerne. Auch ich habe mich, als ich das zum ersten Mal gehört hatte, innerlich dagegen gewehrt. Aber es war gleichzeitig der Wendepunkt in meinem Leben. 

Nachdem ich verstanden hatte, dass ich selbst es bin, die sich im Inneren schlecht behandelt, und dass die Menschen im Außen mir nur meine inneren Anteile spiegeln, fühlte ich mich nicht mehr länger als Spielball des Lebens. Ich war nicht mehr länger das Opfer der äußeren Umstände, sondern ich wurde zur Gestalterin meines Lebens.

Ich konnte selbst etwas tun und mich um meine Selbstbeziehung zu mir kümmern. Und das begann mit dem Kennenlernen meiner inneren Anteile, von denen mich nicht alle wohlwollend und wertschätzend behandelten – ganz im Gegenteil. Meine Aufgabe auf dem Weg zu einer guten Selbstbeziehung bestand darin, dafür zu sorgen, dass ich zu meinen inneren Anteilen, und diese auch zueinander, gute Beziehungen aufbauten, sich freundschaftlich austauschten und gegenseitig unterstützten.

Wenn du mehr zu den inneren Anteilen erfahren möchtest, lies auch den Beitrag zur inneren Crew

Oft wünschen wir von anderen, was wir uns selbst verweigern

Auch in diesem Punkt gehen viele in Widerstand. Dabei erlebe ich es immer und immer wieder. Wie bei Anna und Max (Namen geändert): Anna beklagt sich bei Max, dass er ihr nicht zuhört, dass ihm ihre Wünsche egal wären, und dass er sie überhaupt nicht richtig wahrnehmen und wertschätzen würde. Doch jedes Mal, wenn Max Anna ein Kompliment macht, unterstellt sie ihm, dass er es nicht ernst meinen würde. Wenn er sie fragt: „Was möchtest du am Wochenende gerne machen?“, sagt sie, dass er doch entscheiden soll, und wenn er sie bittet, dass sie sich doch zu ihm setzen solle, während sie etwas erzählt, erwidert sie nur: „Ich hab so viel zu tun, da kann ich mich doch nicht nur zu dir hinsetzen“.

Vielleicht hast du es beim Durchlesen schon selbst erkannt? Anna verhindert mit ihrem Verhalten, dass Max ihr die Wünsche und Bedürfnisse erfüllen kann, die sie von ihm einfordert. Er übernimmt somit im Außen immer wieder einen ihrer inneren Anteile, die die Erfüllung ihrer Wünsche blockieren.

Um diesen Kreislauf zu unterbrechen, darf Anna zunächst lernen, sich selbst nicht mehr im Weg zu stehen, sondern eine gute Selbstbeziehung zu sich aufzubauen.

Wie das gelingen kann, erfährst du in den nachfolgenden 5 Tipps.

5 Tipps für eine gute Selbstbeziehung

und wie du dir selbst ein guter Freund werden kannst

1. Hör auf deine innere Stimme
Ein guter Freund hört zu, ohne zu verurteilen. Versuche, dies auch bei dir selbst anzuwenden. Wenn du bemerkst, dass du selbstkritisch bist, halte kurz inne und frage dich: „Warum empfinde ich so? Was steckt hinter diesen Gedanken?“
2. Sei wohlwollend und unterstützend
Anstatt dich selbst zu tadeln, versuche, dich zu motivieren. Wenn etwas schiefgeht, sage dir: „Okay, das lief nicht perfekt, aber ich kann daraus lernen und es nächstes Mal besser machen.“ Erinnere dich an all die Situationen, die du erfolgreich gemeistert hast. Das hilft, dein positives Selbstbild zu stärken und dir deiner Selbstwirksamkeit bewusst zu werden.
3. Feiere deine Erfolge
Vergiss nicht, auch kleine Erfolge zu feiern. Hast du ein schwieriges Projekt abgeschlossen? Großartig! Hast du endlich etwas erledigt, was du dir schon lange vorgenommen hast? Hervorragend! Ein guter Freund erkennt und würdigt deine Erfolge – mach das auch für dich selbst. Hier kann auch ein Dankbarkeits-Tagebuch sehr hilfreich unterstützen.
4. Vergib dir selbst
Jeder macht Fehler, und das ist in Ordnung. Ein guter Freund würde dir nicht ewig Vorwürfe machen, sondern dir helfen, aus deinen Fehlern zu lernen und weiterzumachen. Sei also nicht zu hart zu dir selbst. Vergib dir und gib dir die Chance, es besser zu machen. Dazu habe ich vor kurzem einen schönen Satz gelesen: „Fehler sind Helfer – nur anders geschrieben“.
5. Nimm dir Zeit für dich selbst
Gute Freunde verbringen Zeit miteinander. Plane daher regelmäßig Zeit nur für dich selbst ein. Mach Dinge, die dir Freude bereiten und die dich entspannen. Das kann ein Spaziergang sein, ein gutes Buch oder einfach mal nichts tun. Hier empfehle ich dir auch, eine Liste des Guttuns anzulegen. Denn manchmal fällt uns in dem Moment, in dem wir es notwendigsten hätten, gar nichts ein, was uns jetzt guttun und entspannen würde. Deshalb ist es gut, wenn du dir das irgendwo notiert hast. Mehr zur Liste des Guttuns findest du hier 

Was lernen wir daraus?

Am Ende des Tages bist du die Person, mit der du dein ganzes Leben verbringst. Und niemand im Außen kann dich wirklich verletzen, wenn du es nicht selbst in dir tust. Es lohnt sich also, eine liebevolle und unterstützende Beziehung zu dir selbst aufzubauen. Hör auf, dein schärfster Kritiker zu sein, und werde dein bester Freund. Es mag anfangs ungewohnt sein, aber mit etwas Übung wird es zur Gewohnheit. Du wirst sehen, wie sich dein Wohlbefinden und deine Zufriedenheit verbessern und deine gute Selbstbeziehung auch zu wohlwollenden und wertschätzenden Beziehungen mit andern führt.

In diesem Sinne: Sei nett zu dir selbst, und denk daran, du bist großartig – schön, dass es dich gibt.

Wenn du dir dabei Hilfe und Unterstützung wünschst, buche dir gerne hier dein erstes und kostenloses Orientierungsgespräch.

Ich freue mich auf dich.

Alles Liebe
Deine Sylvia

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