Kannst du dir vorstellen, dass dein Körper dein bester Freund ist?
Wie ich darauf komme? Ganz einfach…
Was macht einen guten Freund aus?
Ein guter Freund ist immer für uns da. Mit einem guten Freund gehen wir durch dick und dünn. Wir lachen gemeinsam und wir weinen gemeinsam. Ein guter Freund freut sich mit uns, wenn wir glücklich sind, sagt uns aber auch meist klar und deutlich seine Meinung, wenn wir gerade etwas tun, was uns vielleicht nicht ganz so gut tut oder warnt uns sogar.
Genau so einen Freund haben wir auch mit unserem Körper. Leider verstehen wir ihn nicht immer sofort und oft auch nicht richtig. Manchmal können oder wollen wir seine Botschaft einfach nicht hören und übergehen die Warnungen.
Vielleicht kennst du das? Dein Körper signalisiert dir: „Jetzt wäre eine Pause angebracht“! Doch du hörst nicht auf deinen Körper, weil du unbedingt noch etwas fertig bekommen möchtest. Du übergehst somit die Warnung deines Körpers und machst einfach weiter.
Unser Körper ist ein wahres Wunderwerk. Sehr lange kann er sehr vieles kompensieren und mobilisiert alle seine Kräfte, um das Körper-Geist-System in Balance zu halten.
Wenn es ihm dann doch zu viel wird und er es nicht mehr kompensieren kann, macht er uns beispielsweise mit Kopfschmerzen, Verspannungen in Hals, Nacken und Rücken, Nervosität oder anderen Symptomen darauf aufmerksam.
Wie reagierst du auf Signale deines Körpers?
Wie gehst du damit um, wenn dir dein Körper solche Signale sendet? Gehörst du zu den Menschen, die weiterfunktionieren und diese Symptome einfach nur „weghaben“ wollen und sich deshalb mit Schmerzmitteln über den Tag retten? Oder gehörst du zu denjenigen, die auf ihren „besten Freund“ hören und sich die Zeit nehmen genauer hinzuhören und hinzuschauen?
Eine wundervolle Übung, um eine wertschätzende Freundschaft mit seinem Körper aufzubauen, ist der Bodyscan. Mit dieser Übung lernst du deinen Körper zu entspannen und die Botschaften und Signale deines Körpers frühzeitig zu verstehen.
Was ist der Bodyscan?
Der Bodyscan ist eine uralte Methode, die im Yoga und im Buddhismus bereits als Achtsamkeitsmeditation bekannt war. Jon Kabbat-Zinn entwickelte daraus seine Form des Bodyscans, die als eine der vier Grundübungen seiner Achtsamkeitspraxis MBSR (Mindfulness-Based-Stress-Reduction) gilt.
Bei dieser Entspannungstechnik aus der Achtsamkeitspraxis, wanderst du gedanklich durch deinen Körper. Du tastest ihn von Zehen bis zum Scheitel ab, du scannst ihn sozusagen.
Er gleicht einer mentalen Reise durch den Körper, bei der es darum geht, den Körper wert- und urteilsfrei anzunehmen und nur zu beobachten. Durch die beobachtende Wahrnehmung der einzelnen Körperteile können sich diese mehr und mehr entspannen und regenerieren. Diese achtsame Körperpräsenz bringt dich nicht nur ins Hier und Jetzt, sondern beruhigt gleichzeitig auch deinen Geist. Eine tiefe Entspannung breitet sich in deinem gesamten Körper-Geist-System aus.
Am besten, du probierst es gleich selbst einmal aus.
Direkt anschließend findest du eine kurze Version der Übungsanleitung – eine ausführliche Audio-Anleitung des Bodyscans findest du in unserer Download-Bibliothek für Newsletter-Abonnenten.
Bodyscan Übungsanleitung
– kurze Version –
Den Bodyscan kannst du im Sitzen oder im Liegen durchführen.
Setz dich dazu in einen bequemen Stuhl oder Sessel oder suche dir einen Platz, an dem du dich bequem hinlegen kannst. Versuche während der Übung, wach und aufmerksam zu bleiben und nicht einzuschlafen.
- Achte darauf, dass du bequem sitzt oder liegst, die Arme liegen neben dem Körper oder bequem auf den Oberschenkeln.
- Beginne, indem du dich ein paar Atemzüge lang auf deinen Atem konzentrierst.
- Atme 2 – 3-mal tief ein und aus. Wenn du magst, kannst du jetzt deine Augen schließen.
- Wenn du merkst, dass deine Gedanken abschweifen, komme mit deiner Aufmerksamkeit einfach wieder zu der jeweiligen Körperregion zurück, ohne dich darüber zu ärgern.
- Beginne nun deinen Körper gedanklich zu durchwandern. Fange bei deinen Füßen an. Fühle, an welchen Stellen die Füße den Boden oder die Unterlage berühren, nimm deine Fersen, die Fußsohlen, die Zehen und die Oberseite des Fußes ganz bewusst wahr.
- Spür die Fußgelenke, die Unterschenkel, Waden und Schienbeine.
- Wandere mit der Aufmerksamkeit weiter zu den Knien, den Oberschenkeln, dem Po und fühle, wo die Oberschenkel und der Po die Unterlage oder den Stuhl berühren.
- Wandere mit der Aufmerksamkeit weiter in deinen Bauch. Atme tief in den Bauch hinein und spür, wie sich deine Bauchdecke beim Einatmen hebt und beim Ausatmen senkt.
- Nimm die Kontaktpunkte deines Rückens mit der Unterlage oder dem Stuhl wahr – wie fühlt sich dein Rücken an, die Schultern, Hals und Nacken?
- Wandere mit der Aufmerksamkeit weiter in die Arme – wie fühlen sich die Arme, Hände und Finger an? Nimm alle Empfindungen wertungsfrei wahr.
- Spür zu deinem Gesicht – wie fühlt sich der Unterkiefer an, die Wangen, die Augen, die Stirn?
- Nimm dich noch einmal als Ganzes wahr, von Scheitel bis zu den Zehenspitzen – wertfrei und achtsam, bevor du ganz langsam die Übung abschließt.
- Atme noch einmal ganz tief ein und öffne beim Ausatmen die Augen.
Dies ist eine Kurzversion des Bodyscans, die etwa 10-15 Minuten dauert.
Bodyscan als Audio-Anleitung
In unserer LEBENSFREUDE-Download-Bibliothek haben wir für dich eine ausführliche Audio-Anleitung des Bodyscans bereit gestellt.
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Herzliche Grüße
Sylvia & Michael
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