Manchmal genügt ein einziger Blick, ein Seufzen, ein Satz – und schon ist dieses alte Gefühl wieder da: „Ich bin nicht gut genug.“
Vielleicht kennst du das auch. Du gibst dein Bestes, willst Harmonie, willst es richtig machen und trotzdem bleibt da dieses nagende Gefühl von Schuld oder Unzulänglichkeit. Warum passiert das immer wieder, obwohl du längst erwachsen bist und „eigentlich“ weißt, dass du dich nicht ständig beweisen musst? Die Antwort liegt oft tiefer als wir denken… Sie liegt in unseren früh entstandenen Bindungsmustern und unbewussten Prägungen, die uns bis heute steuern.
In diesem Beitrag erfährst du, woher das Gefühl, nicht gut genug zu sein wirklich stammt, warum es so hartnäckig bleibt und wie du dich Schritt für Schritt daraus befreien kannst, um innerlich frei und selbstbewusst zu leben.
Vom Gefühl, nicht gut genug zu sein
Es ist kurz vor Feierabend. Britta sitzt bei den letzten Buchungen, als ihre Vorgesetzte hereinkommt, ihr stumm über die Schulter blickt, kurz seufzt und wieder geht.
In diesem Moment schwindet Brittas Vorfreude auf den Feierabend. Sie spürt einen Stich im Bauch als hätte sie etwas falsch gemacht. Ein unausgesprochener Vorwurf liegt in der Luft: „Du hättest noch mehr schaffen müssen.“ Dieser Gedanke lässt sie nicht los. Als Britta später nach Hause geht, fühlt sie sich schuldig.
Wie das Gefühl „nicht gut genug zu sein“ im Alltag auftaucht
Frank freut sich auf den Abend mit seiner Frau. Er war früher zuhause, hat liebevoll ein kleines Abendbrot vorbereitet. Als seine Frau heimkommt, schaut sie auf den Tisch und sagt kühl: „Hast du nicht gesehen, dass noch etwas von gestern im Kühlschrank steht? Wenn wir das nicht essen, können wir es wegwerfen.“
In Frank zieht sich etwas zusammen. Dieses ungute Gefühl kennt er nur zu gut. Das Gefühl, falsch zu sein und nicht gut genug.
Es sind genau solche Momente, die vielen von uns täglich begegnen: In der Partnerschaft, im Job, mit Freunden oder in der Familie. Kleine Situationen, die große Gefühle auslösen: Ablehnung, Scham, Schuld.
Wenn Schuldgefühle zur Lebensstrategie werden
Um diese unangenehmen Gefühle möglichst nicht spüren zu müssen, entwickeln viele Menschen Überlebensstrategien, wie beispielsweise:
- Sie strengen sich noch mehr an.
- Sie machen es allen recht.
- Sie übernehmen Verantwortung, die gar nicht ihre ist.
Doch so entsteht ein Teufelskreis. Denn je mehr wir uns bemühen und anstrengen, umso weniger spüren wir uns selbst und umso mehr schneiden wir uns von unseren eigenen inneren Bedürfnissen ab. Gleichzeitig wird die Stimme, die sagt: „Ich bin immer noch nicht genug“ immer lauter.
Viele gehen dabei über ihre eignen Grenzen bis zur völligen Erschöpfung, manchmal sogar bis zum Burnout.
Woher dieses Muster wirklich kommt
Vielleicht fragst du dich, warum du immer wieder in Situationen gerätst, in denen du dich unzulänglich und nicht gut genug fühlst, obwohl du es doch eigentlich weißt, dass es nicht der Realität entspricht. Die Ursache dafür liegt selten an der aktuellen Situation von Heute. Sie liegt meist in der frühen Kindheit, manchmal sogar noch davor.
Als Kind sind wir auf Nähe, Sicherheit und Zuwendung angewiesen. Wenn wir sie nicht zuverlässig bekommen, entwickelt das Nervensystem Überlebensstrategien, um trotzdem mit den nächsten Bezugspersonen in Verbindung bleiben zu können.
Möglicherweise gibt es auch in dir solche Überlebensstrategien, wie:
- Ich muss Erwartungen erfüllen, um geliebt zu werden.
- Ich darf keine Fehler machen.
- Ich muss mich anstrengen, damit ich nicht verlassen werde.
Das sind Prägungen, die tief in uns verankert bleiben. Sie beeinflussen, wie wir uns heute fühlen, wie wir interagieren und unsere Beziehungen gestalten.
Und manchmal tragen wir sogar die unausgesprochenen Lasten unserer Eltern oder Großeltern weiter – das nennt man transgenerationales Trauma. Dann spüren wir Schuld oder Scham, die gar nicht wirklich „unsere“ ist.
Der Weg zurück zu deinem inneren Wert
Der Schlüssel liegt darin, dass wir uns dieser alten Muster bewusstwerden. Nur dann können wir sie Schritt für Schritt lösen.
Erst wenn wir erkennen, dass diese alten Prägungen uns zwar einst geschützt haben, uns heute aber nicht mehr dienlich sind, können wir uns liebevoll davon verabschieden. Dann entsteht ein Raum, ein Raum zwischen Reiz und Reaktion, in dem wir uns selbst wieder spüren und neu entscheiden können. Ein Raum, in dem es nicht mehr notwendig ist, sich zu beweisen, sondern einfach sein darf.
Fazit: Du bist genug – immer schon gewesen
Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, ist kein persönliches Versagen. Es ist ein Echo deiner Vergangenheit. Du jedoch kannst heute wählen, ob du weiter auf dieses Echo hören willst oder eine neue Melodie anstimmst.
Je bewusster du dich deinen alten Mustern zuwendest, desto freier wirst du in deinen Beziehungen und in dir selbst.
Möchtest du deine alten Prägungen erkennen und lösen?
Wenn du spürst, dass dich dieses Thema immer wieder einholt, sei es im Beruf, in der Liebe oder im Kontakt mit dir selbst, dann lass uns gemeinsam hinschauen.
Ich lade dich herzlich zu einem kostenlosen und unverbindlichen Orientierungsgespräch ein. In diesem Gespräch bekommst du erste Impulse, wie du dich aus alten Mustern befreien und in deine innere Stärke und Lebensfreude zurückfinden kannst. Ich freue mich auf dich.
Alles Liebe
Deine Sylvia
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