Phubbing, Paar, Krise, Mann blickt nur aufs Handy, Frau ist beleidigt, Wohnraum unscharf im Hintergrund

Phubbing: So beeinträchtigt es deine Beziehungen

PHUBBING: Wenn das Handy wichtiger wird als die Beziehung

In unserer heutigen Welt sind wir ständig von Technologie umgeben. Smartphones, Tablets, Laptops – sie sind zu einem festen Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Wir sind so sehr auf sie angewiesen, dass wir oft gar nicht merken, wie viel Zeit wir mit ihnen verbringen und wie sehr sie unsere zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflussen.

Eine der negativen Auswirkungen der übermäßigen Nutzung von Technologie ist das Phänomen des Phubbing. Phubbing ist das Verhalten, bei dem man während einer Unterhaltung sein Smartphone oder ein anderes elektronisches Gerät benutzt und dadurch den Gesprächspartner ignoriert. Dieses Verhalten kann dazu führen, dass zwischenmenschliche Beziehungen beeinträchtigt werden und Konflikte entstehen.

In diesem Blogbeitrag möchten wir genauer darauf eingehen, was Phubbing ist, welche Ursachen es hat und wie man es überwinden kann. Es geht darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie unser Verhalten die Qualität unserer zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflusst und welche Auswirkungen es haben kann.

Phubbing: Was ist das?

Phubbing ist ein relativ neues Wort, das sich aus der Kombination von phone und snubbing (ignorieren) ableitet. Es beschreibt das Verhalten, wenn man in einer sozialen Situation – sei es beim Essen, in einer Unterhaltung oder auch bei gemeinsamen Aktivitäten – ständig auf sein Smartphone schaut oder auf andere elektronische Geräte fixiert ist. Dabei wird der Gesprächspartner oder die Gruppe ignoriert, mit der man gerade zusammen ist.

Phubbing kann sich auf viele Arten äußern: zum Beispiel durch das Lesen von Nachrichten, E-Mails oder Social-Media-Beiträgen, das Durchsuchen von Webseiten oder das Abspielen von Videos auf dem Smartphone. Manche Menschen nutzen sogar ihr Smartphone, während sie sich mit anderen Menschen unterhalten und antworten nur halbherzig auf Fragen oder geben gar keine Antworten.

Die Auswirkungen von Phubbing können schwerwiegend sein. Es kann die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen, im Besonderen der Paarbeziehung beeinträchtigen und dazu führen, dass sich das Gegenüber vernachlässigt oder unbedeutend fühlt. Phubbing kann auch dazu führen, dass wichtige Informationen verpasst werden und man dadurch nicht in der Lage ist, adäquat auf eine Situation zu reagieren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Phubbing ein Verhalten ist, das jeder von uns gelegentlich praktiziert. Das bedeutet jedoch nicht, dass es akzeptabel ist, oder dass wir uns nicht bemühen sollten, es zu ändern. Es ist wichtig, sich bewusst zu werden, wie oft wir phubben und welche Auswirkungen dies auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen hat. Nur so können wir beginnen, unser Verhalten zu ändern und unsere Beziehungen zu verbessern.

Was sind die Ursachen von Phubbing?

Phubbing hat verschiedene Ursachen, die von Person zu Person unterschiedlich sein können. Hier sind einige der häufigsten Ursachen von Phubbing:

Sucht nach sozialen Medien: Viele Menschen sind süchtig nach sozialen Medien und verbringen Stunden damit, ihre Feeds zu durchsuchen, Likes zu sammeln oder sich mit anderen zu vergleichen. Sie können nicht anders, als immer wieder auf ihr Smartphone zu schauen, um keine Neuigkeiten zu verpassen. Das kann dazu führen, dass sie ihre Umgebung und ihre Gesprächspartner überhaupt nicht mehr wahrnehmen.

Arbeit: In unserer heutigen Arbeitswelt sind wir oft ständig erreichbar. Viele Menschen fühlen sich verpflichtet, jederzeit erreichbar zu sein und auf E-Mails, Nachrichten und Anrufe zu antworten. Das führt dazu, dass sie auch in ihrer Freizeit ständig ihr Smartphone überwachen und dadurch ihre zwischenmenschlichen Beziehungen beeinträchtigen.

Langeweile: In manchen Situationen fühlen sich Menschen gelangweilt oder unwohl und nutzen ihr Smartphone, um sich abzulenken oder sich in Sicherheit zu wiegen. Dadurch können sie jedoch das Gespräch mit anderen Menschen verpassen und ihre Beziehungen gefährden.

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FOMO (Fear of Missing Out): Viele Menschen haben Angst, etwas zu verpassen, sei es eine wichtige Nachricht, ein lustiges Video oder ein interessanter Artikel. Deshalb schauen sie ständig auf ihr Smartphone, um sicherzustellen, dass sie nichts verpassen. Dadurch verpassen sie jedoch meistens die Bedürfnisse ihrer Gesprächspartner, was wiederum die Beziehung beeinträchtigt.

Rückzug und Distanzierung: Wenn Phubbing hauptsächlich innerhalb der Paarbeziehung auftritt, also dann, wenn das Paar allein zu zweit ist, kann die Ursache auch in einer Angst vor Nähe liegen. Wer Angst hat, sich voll und ganz auf den Partner oder die Partnerin einzulassen, nutzt möglicherweise das Handy als eine Art Schutz oder Ablenkung, um sich nicht wirklich mit dem anderen auseinandersetzen zu müssen.

Häufig tritt dieses Verhalten besonders dann auf, wenn es schon Spannungen und Differenzen in der Paarbeziehung gibt, die von einem oder auch von beiden nicht angesprochen oder ausdiskutiert werden möchten. In diesem Fall gleicht die Beschäftigung mit dem Handy eher einer Flucht aus der unangenehmen Situation. In keinem Fall ist es allerdings die Lösung.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Phubbing nicht immer absichtlich ist. Viele Menschen haben keine bösen Absichten und sind sich nicht bewusst, dass sie ihr Verhalten ändern müssen, um ihre Beziehungen zu verbessern. Es ist jedoch wichtig, dass wir uns bewusstwerden, welche Auswirkungen unser Verhalten hat und wie wir es ändern können, um unsere Beziehungen zu stärken.

Mögliche Konsequenzen von Phubbing auf Beziehungen

Phubbing kann schwerwiegende Auswirkungen auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen haben. Hier sind einige mögliche Konsequenzen von Phubbing:

Verminderte Aufmerksamkeit und Wertschätzung: Wer ständig sein Smartphone überwacht und dabei seine Gesprächspartner ignoriert, sendet unbewusst die Botschaft aus, dass ihm die Gesprächspartner nicht wichtig genug sind. Das kann dazu führen, dass sich die andere Person ungeliebt und unwichtig fühlt, was besonders in Paarbeziehungen zu Konflikten und Entfremdung führen kann.

Verlust von Vertrauen: Wenn jemand ständig sein Smartphone kontrolliert, kann das beim Gegenüber das Gefühl auslösen, dass diese Person nicht ehrlich oder verlässlich ist. Dabei kann das Gefühl entstehen, die Person habe etwas zu verbergen, was das Vertrauen in die Beziehung untergräbt.

Verringerung der Kommunikationsqualität: Wer ständig auf sein Smartphone schaut und sich mit Mitteilungen und Nachrichten auf dem Display beschäftigt, bekommt von der Konversation im Hier und Jetzt oft nur wenig mit. Besonders wenn wir uns bewusst machen, dass für das Verstehen einer Nachricht der Inhalt des Gesagten nur 7% ausmacht und der Rest der Botschaft über nonverbale Kommunikation mitgeteilt wird. Vor diesem Hintergrund lässt sich sehr gut nachvollziehen, dass Missverständnisse und Konflikte bei Phubbing vorprogrammiert sind.

Negativer Einfluss auf die emotionale Verbindung: Wie wir eben schon erfahren haben, kommunizieren wir in erster Linie nonverbal. Das bedeutet Mimik, Gestik und Körperhaltung sind besonders wichtig, um das Gegenüber besser verstehen zu können. Hauptsächlich sind es unsere Emotionen, die wir über diese nonverbalen Kanäle übermitteln. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass jemand, der ständig ins Smartphone schaut, wichtige Signale und Emotionen der anderen Person verpasst. Missverständnisse und Konflikte sind die Folge, die wiederum zum Rückgang der emotionalen Verbindung beitragen.

Neben den negativen Auswirkungen auf die Beziehung kann Phubbing auch die eigene Gesundheit beeinträchtigen. So kann es zu einer schlechten Körperhaltung kommen, wenn wir ständig mit unserem Smartphone beschäftigt sind. Die Folgen einer schlechten Körperhaltung können Verspannungen oder Schmerzen im Nacken oder Rücken auslösen. Außerdem kann das übermäßige Nutzen von Smartphone oder Tablets zu Schlafstörungen führen, da das Blaulicht der Displays unseren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus beeinträchtigen kann.

So kannst du Phubbing überwinden

Das Überwinden von Phubbing erfordert ein gewisses Maß an Selbstdisziplin und Engagement. Hier sind einige Schritte, die dich dabei unterstützen können:

Erkenne das Problem an: Der erste Schritt, um Phubbing zu überwinden, ist, zu erkennen, dass es ein Problem gibt. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Smartphone dein Leben und deine Beziehungen beeinträchtigt, solltest du bereit sein, etwas dagegen zu unternehmen.

Schaffe Handy-freie Zeiten: Eine Möglichkeit, Phubbing zu überwinden, ist, Handy-freie Zeiten einzuführen. Du könntest zum Beispiel beschließen, während des Essens, bei Gesprächen mit deinem Partner oder deiner Partnerin oder wenn du dich mit Freunden triffst, dein Handy auf lautlos zu stellen und wegzulegen, so dass du auch durch aufpoppende Nachrichten nicht abgelenkt wirst.

Nutze Handy-Apps zur Selbstkontrolle: Es gibt viele Apps, die dir helfen können, dein Smartphone-Nutzungsverhalten zu überwachen und zu kontrollieren. Zum Beispiel gibt es Apps, die dir zeigen, wie viel Zeit du täglich auf deinem Smartphone verbringst, oder die dich daran erinnern, dein Smartphone auszuschalten, wenn du schlafen gehst.

Sei präsent: Wenn du mit anderen Menschen zusammen bist, insbesondere mit deinem Partner oder deiner Partnerin, sei präsent und aufmerksam. Versuche, deinem Gesprächspartner deine volle Aufmerksamkeit zu schenken und dich auf das Gespräch zu konzentrieren. Wenn du dein Smartphone benutzen musst, um zum Beispiel eine wichtige Nachricht zu beantworten, erkläre deinem Gesprächspartner, was du tust und warum.

Ersetze das Smartphone durch andere Aktivitäten: Wenn du das Gefühl hast, dass dein Smartphone dich ablenkt oder dich von wichtigen Beziehungsmomenten abhält, versuche es durch andere Aktivitäten zu ersetzen. Du könntest zum Beispiel ein Buch lesen, einen Spaziergang machen oder ein Hobby ausüben.

Es gibt viele Möglichkeiten, Phubbing zu überwinden, und es erfordert ein gewisses Maß an Selbstdisziplin und Veränderungsbereitschaft. Wenn du jedoch bereit bist, etwas dagegen zu unternehmen, kannst du dein Leben und deine Beziehungen verbessern und glücklicher und gesünder leben.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Phubbing ein weit verbreitetes Phänomen ist, das die Beziehungen zwischen Menschen, insbesondere der Paarbeziehungen beeinträchtigen kann. Es gibt viele Ursachen von Phubbing, darunter die ständige Verfügbarkeit von Smartphones und die Angewohnheit, ständig abgelenkt zu sein. Die Auswirkungen von Phubbing können von vermindertem sozialem Engagement und gestörtem Familienleben bis hin zu psychischen Problemen und Depressionen reichen.

Es ist wichtig zu erkennen, dass Phubbing ein Problem darstellt, und dass es möglich ist, etwas dagegen zu unternehmen. Indem man sich bewusst wird, wie man sein Smartphone nutzt und welche Auswirkungen dies auf die Beziehungen zu anderen hat, kann man Schritte unternehmen, um Phubbing zu überwinden. Es ist wichtig, sich selbst zu disziplinieren und sich auf die Präsenz im Moment zu konzentrieren, anstatt durch das Smartphone abgelenkt zu werden.

Insgesamt sollten wir uns daran erinnern, dass es wichtig ist, achtsam und präsent zu sein, wenn wir mit anderen Menschen zusammen sind. Nur so können wir eine gesunde und glückliche Beziehung zu anderen aufbauen und aufrechterhalten.

Wenn du dir dafür Unterstützung wünschst, sind wir gerne für dich da.

Alles Liebe
Sylvia & Michael

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1 Kommentar zu „Phubbing: So beeinträchtigt es deine Beziehungen“

  1. Wenn ich zuhause bin wird das Telefon weggelegt und ich widme mich nur meiner Familie. Das ist aber unterwegs anders. Da bin ich immer erreichbar. Ich habe mir sogar eine Motorradsprechanlagen gekauft. So kann ich auch auf dem Weg mit Leuten kommunizieren.

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